Meine
im öffentlichen Raum
1995/96
DISTANZ/ABSTAND/DISTANCE
INSTALLATION von
Eva Gottwald
So viel FREUDE kann ABSTAND
MACHEN.
PRESSEMITTEILUNG von 1995
Vom 1. März - 31. März werde ich einen öffentlichen Raum installieren und bearbeiten im Rahmen meiner Diplomarbeit
(Fachhochschule Armgartstraße Hamburg). Der Raum ist 2.70 x 2.70 m und 2 m hoch und ist nur oben offen.
Das Material des Raumes ist Holz und ich werde ca. 31 Tage die Innenflächen des Raumes
malerisch und bildhauerisch bearbeiten aus der Intuition heraus.
Die Arbeit hat das Thema "DISTANZ/ABSTAND/DISTANCE"
Als junge Künstlerin ist mir bewusst, dass die Distanz, die zwischen mir und der Öffentlichkeit besteht, sehr groß ist.
Immer wieder werde ich mit dem distanzierten Verhältnis konfrontiert.
Warum wähle ich die Art und Weise in der Öffentlichkeit, etwas darzustellen,
was sich durch die Bearbeitung der Innenseite dem Blick der Öffentlichkeit entzieht?
Dieser Frage werde ich mit der Installation nachgehen.
Ist es nicht ein alltäglicher Vorgang in unserer städtischen Gesellschaft, dass die Dinge, die augenblicklich geschehen,
erst aus der Distanz wahrgenommen werden.
Wie ist es einem Menschen in einer Großstadt wie Hamburg, die voll von Hinweisen,
Plakaten und Lichtreklamen ist, möglich, wirklich zu sehen.
Ist öffentlicher Raum nicht schon unsichtbar geworden, weil alles darauf ausgerichtet ist, einen Augenblick lang
die Aufmerksamkeit der Passanten zu erhaschen, um ein Produkt oder eine Sache an den Mann zu bringen.
Kunst im öffentlichen Raum wird zum Inventar einer Großstadt, wie ein etwas ungewöhnliches Möbelstück,
was durch Reduzierung auf die Haltbarkeit mehr Gewicht bekommt, als die Autonomie des Künstlers.
Die Installation und die Bearbeitung sollen die Hamburger anregen, über den öffentlichen Raum zu reflektieren
und ihr eigenes Gedankenbild auf die unbemalte Aussenfläche zu projizieren.
Der Standort der Installation ist die Grünfläche Ecke Rothenbaumchaussee/Edmund-Siemers-Allee, gegenüber vom Dammtorbahnhof.
